Unser nächster Stopp hieß Futaleufú, das Kajak und Raftingparadies an der Argentinischen Grenze. Wir machten uns also auf den 80 km langen Weg dorthin. Die Straße war in einem grausamen Zustand, da im Januar letzten Jahres dort eine Schlammlawine vom Berg gerutscht war und weite Teile der Region zerstört hatte. Es hieß also Ohren zu und ab durch die Schlaglöcher 😀 . Nach 3 h Fahrt über die sogenannten „Ripio“ Pisten erreichten wir das malerisch gelegene Futaleufú. Wir gingen noch kurz vor Ladenschluss in eine empfohlene Raftingtour-Agentur und buchten einen 4 h Trip für den nächsten Tag. Der Futaleufú ist unter Wassersportlern sehr bekannt. Regelmäßig finden auf dem Fluss Meisterschaften statt und so kommen jährliche viele Wassersport-Begeiserte dort hin, um einmal die bekannten und äußerst schwierigen Stromschnellen auf dem „Futa“ gefahren zu sein. Wir waren also mehr als gespannt auf den nächsten Tag.
Um 11 Uhr startete die Tour. Wir wurden ausgerüstet mit Helm und Weste, sowie Neoprenanzug für die eisigen Flusstemperaturen. Dann gab es noch eine kurze Einweisung, die aber wichtig war. Und dann ging die wilde Fahrt los. Wir nahmen alle Stromschnellen mit, kämpften uns durch Strudel und Wände aus Wasser und hatten einen riesigen Spaß. Zwischendurch durften wir ins Wasser springen, was die ganze Tour noch etwas aufheiterte. Unser Guide war wirklich klasse, denn unser Boot schaffte am Ende des Tages alle Stromschnellen, ohne umzukippen, wobei uns vorher gesagt wurde, dass die Chance nur bei 50% liegt. Die Bilder können euch dann wahrscheinlich noch einen besseren Eindruck über die spannende Fahrt geben 😉 . Wir trafen zwei Holländer auf der Tour, die genauso wie wir Patagonien erkundeten. Wir verabredeten uns also auf ein Bier am Fluss, um die Nachmittagssonne noch zu genießen und den erfolgreichen Tag ausklingen zu lassen.
An den nächsten 2 Tagen standen dann 250 km Fahrt auf dem Programm, um möglichst bald im Nationalpark Queulat anzukommen. Die Landschaft auf dem Weg war wunderschön, ebenso unsere Schlafplätze, die Straßen meistens asphaltiert und zudem nahmen wir noch ein Basilianisch-Australisches Paar mit, sodass die Fahrt nicht langweilig wurde. Die zwei sind seit 2 Jahren auf den Straßen von Südamerika unterwegs und fahren immer von einem Workaway zum anderen. Bleiben dort solange sie Lust haben, und werden nach einer gewissen Zeit bei den Jobs meistens bezahlt. Es ist wirklich faszinierend, was für unterschiedliche Reisende man trifft. Alle denken ungefähr ähnlich, aber haben ganz verschiedene Reisestyle, Aufenthaltslängen und Vorstellungen. So bleiben die Gespräche immer spannend und man wird inspiriert.
Der Queulat Nationalpark ist für seinen hängenden Gletscher bekannt. So ging es für uns auf eine 4 Stündige Wanderung. Die Wege waren gut beschildert, können aber mit denen aus dem Pumalin Park nicht mithalten. Übermäßiger Besuch und viel Regen hatte die Wanderpfade matschig werden lassen, sodass der Aufstieg etwas mühselig war. Zudem waren uns eindeutig zu viele Personen unterwegs. Doch der Ausblick am Ende der Wanderung auf eines zwischen zwei Bergen hängendes Gletscherfeld und den darunter liegenden blauen Gletschersee war einmalig. Wir genossen die Aussicht ehe wir uns mit Polly weiter in den Süden begaben.
Und auch heute nicht den zweiten Eintrag verpassen 🙂 .