Der Ausangate Trek und die letzten Wochen in Peru

Wir hatten uns vorgenommen, zum Abschluss unserer fast 3 monatigen Cusco Zeit noch den Ausangate Trek zu wandern. Dies war von Beginn unserer Zeit in Peru an unser Ziel. Der Ausangate ist mit einer Höhe von 6384 m der fünfthöchste Berg in Peru. Der Trek führt den normalen Touristen in 5 Tagen über 4 Pässe, die im Bereich von 4800 bis 5200m liegen, um den Berg herum.
Wir waren nach den letzten Wanderungen und den doch schon einigen wunderschönen gesehen Bergen, nun aber nicht mehr ganz so motiviert zu wandern. Also zogen wir los, mit dem Ziel diese Etappe in 4 Tagen zu wandern. Am Ende schafften wir die 63 km aber doch schon in 3 Tagen.

Der Ausangate zählt unter Bergkennern zu den wirklichen Top-Highlights in Peru. Wir passierten wunderschöne Aussichten, Gletscher und Bergseen. Zudem trafen wir auf unzählige Alpakas und Lamas, die in den Bergen frei lebten. Einheimische trifft man auf dem ganzen Trek eher selten. Das ganze Gebiet ist äußerst spärlich besiedelt. So hatten wir im Prinzip für die 3 Tage die Natur und den Blick für uns alleine. Wir hatten uns Zelt und Schlafsäcke geliehen, sowie einen Kocher. Die Ausrüstung war auch zwingend notwendig, denn Nachts fielen die Temperaturen auf -5°C, da freuten wir uns richtig auf die ersten Sonnenstrahlen am morgen. Das Wetter am Tag war die ganze Zeit über ein Traum, was für diese Höhe eher selten ist.

Schnell kann man hier nämlich auch mal einen Regentag oder einen Schneesturm erwischen. Die Landschaft erinnerte uns sehr oft an schon gesehene einsame Landschaften in Patagonien. So genoßen wir die Tage, freuten uns aber irgendwie trotzdem schon auf unser nächstes Ziel. Wir hatten vor der Wanderung nämlich einen Flug nach Kolumbien, an die Karibik Küste, gebucht. Und so waren die Vorstellungen von einem Pina Colada in der Hängematte am Strand doch schon sehr präsent 😉 .
Auf der Wanderung trafen wir trotz der großen Weiten einen Touristen, Ju aus Südkorea. Er hatte sich eine Tour für 4 Tage gebucht, war aber über das Tempo und die Planung seines Guides für den Trek überrascht. Ihm waren die vorgeschlagenen 15 km am Tag zu dürftig und so scheuchte er die Crew seiner Tour die Berge hoch und beendete den Trek so wie wir nach 3 Tagen. Unser Glück war, dass Ju für den Rückweg schon einen Rück-Transport nach Cusco organisiert hatte und so lud er uns cooler Weise ein, diesen mit ihm zu teilen 🙂 .

In den drei Tagen, in denen wir dann noch in Cusco waren, besuchten wir nochmal den Markt in Pisaq und besorgten uns ein paar Souvenirs. Zudem fanden wir einen Schuster, der uns nach unseren Wünschen Schuhe anfertigte. Das Ergebnis war überragend und wir freuten uns riesig 🙂 .
Auf dem Weg nach Lima, von wo aus unser Flug nach Cartagena in Kolumbien geht, besuchten wir noch die Stadt Ica. Unser Nachtbus hatte uns dort, in der Wüste gelegenen Stadt, abgesetzt, nachdem es 16h lang durch die schönsten Kurven der Anden ging. Ica versprach eigentlich eine Weinregion zu sein. Doch eigentlich sollten wir uns nicht wundern, denn von peruanischem Wein hatte man noch selten was gehört. So besuchten wir zwei Bodegas, und testeten den eher nach Dessertwein schmeckenden Wein und verschiedensten Pisco. Nett war es, aber mehr als 2 Tage mussten wir uns auch nicht in der Stadt aufhalten.

So ging es für uns zum Abschluss noch in die pulsierende Hauptstadt Lima. Diese erinnert, wie alle Hauptstädte Südamerikas, sehr an Europa. Wir hatten damals auf dem Coquequirao Trek ein deutsches Paar getroffen, die nun in Lima wohnen, und so luden die zwei uns ein bei Ihnen bis zu unserem Abflug zu wohnen, wie nett 🙂 .
Wir freuen uns nun wirklich auf Kolumbien und auf eine neue Kultur, neue Menschen und anderes Essen. In Peru waren wir gefühlt lange genug. Eines müssen wir hier zum Schluss festhalten. Selbst wenn die Menschen noch so freundlich und die Inka Kultur sowie die peruanischen Traditionen noch so atemberaubend sind, negativ ist uns wirklich der Gedanke aufgefallen, dass Peruaner grundsätzlich annehmen, dass weiß-häutige Menschen reich sind und ihr Geld gerne verschenken würden. Wir mussten fast um alle Produkte und Dienstleistungen stark verhandeln, was auf Dauer wirklich anstrengend wird. Hoffentlich merkt Peru bald, dass diese Masche nicht zukunftsträchtig ist. Bei uns hatten sie allerdings kein Glück, denn als Langzeit-Reisende sind wir mittlerweile selbst bei Verhandlungen eine Eins 😉 .

 


 

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