Patagonien – Abenteuerliche Straßen, unglaubliche Reisegeschichten und altbekannte Gesichter!

Wie ihr schon mitbekommen habt, berichten wir gerne über Dinge/Hintergründe abseits der großen Attraktionen. Das ist aus unserer Sicht doch sehr spannend, da über diese Sachen normalerweise eher weniger berichtet wird. Mittlerweile haben wir einige Tage auf eine der berühmt berüchtigtsten Straßen der Welt verbracht: Die Carretera Austral. Bisher sind wir überrascht: Die Straßen sind oftmals asphaltiert und gut befahrbar. Natürlich sind einige Teilstücke dabei, die nur mühselig und langsam passierbar sind, aber das lässt sich aushalten. Im Süden Patagoniens nimmt die Anzahl dieser Straßen wohl zu. Für uns Europäer ist diese Art von Untergrund natürlich nicht normal und außergewöhnlich, aber man gewöhnt sich daran. Am Anfang haben wir bei jedem Schlagloch um Polly gezittert, mittlerweile fahren wir im Schnitt immerhin ca. 30 km/h. 🙂 Auch ein 4×4 Vehikel hatten wir bis jetzt noch nie vermisst, unser Auto hat bisher alles einwandfrei gemeistert. Wir würden schätzen, dass in ca. 15-20 Jahren der nördliche Teil der Carretera Austral asphaltiert sein wird. Einerseits schön, andererseits geht der Charme etwas verloren.  Wir sind also fast etwas froh darüber, dass wir noch einen Teil davon erleben dürfen. Etwas Colin McRae spielen hat einfach etwas!

 

Ein wenig haben wir uns auch vor dem Nichts auf den Straßen Patagonien’s gefürchtet: Natürlich wird es noch dünner besiedelter, aber bis jetzt können wir durchaus behaupten, dass wir genug Leute auf den Straßen sehen, die uns bei Problemen mit dem Auto etc. helfen könnten. Tankstellen sind bisher auch gut erreichbar, der Ersatzbenzin auf unserem Dach kam bisher nicht zum Einsatz. Nur mit den Lebensmitteln wird es etwas schwieriger: Basisprodukte sind erhältlich, aber mit frischem Gemüse wird es schwierig. Auch die Preise sind um einiges höher als im nördlichen Teil Chile’s. Je südlicher wir kommen, desto schwieriger wird es mit dicht besiedelten Gebieten, aber wir freuen uns sogar darauf. Die Anzahl der Touristen hält sich bisher ebenfalls in Grenzen. Es ist erstaunlich wie viele Leute Patagonien mit dem Fahrrad erleben. Meistens sehen wir mehr Bike- als Auto-Touris. Wir sprechen hier nicht von eine Fahrt von West- bis Ost-Österreich. Nein, allein von Santiago de Chile bis zur südlichsten Stadt der Welt, Ushuaia, sind es 3.340 Km. Viele starten sogar in Alaska…Wahnsinn! Uns kommen sogar Familien mit Kindern unter, die auf dem Fahrrad schon seit Monaten mit ihrem Nachwuchs und dem gesamten Gepäck unterwegs sind und täglich im Zelt schlafen. Da soll uns noch jemand erzählen, dass wir einen außergewöhnlichen Trip durchführen. 😀 Zusätzlich soll uns noch jemand erzählen, dass Reisen mit Kindern nicht möglich sind. Blödsinn! 😉

Backpacker kommen uns auch einige unter, regelmäßig nehmen wir auch welche für ein Stück mit. Jeder hat seine eigene Geschichte zu erzählen und wir erfreuen uns darüber. Einer spielte uns auf der Ukulele, auf unserem Bett sitzend während der Fahrt, die Foo Fighters vor. Oder sagen wir so: Er probierte es zumindest. 🙂 Egal…Das sind Geschichten, die unsere Reise erst so richtig cool werden lassen! Wir haben auch schon ein paar Leute getroffen, die wir immer wieder zu sehen bekommen. Iris aus Belgien ist seit 2,5 Jahren mit dem Fahrrad unterwegs und hat bereits 16.000 km auf ihrem Drahtesel absolviert. In Peru hat sie ihren Freund Cesar kennengelernt, der sie nun schon seit 6 Monaten begleitet.

Nun zu den altbekannten Gesichtern: In Santiago haben wir ein österreichisches Pärchen kennengelernt, mit dem wir uns länger unterhielten und mit denen wir uns gut verstanden haben. Rene und Kathi sind ein halbes Jahr unterwegs, haben ihren Schirm für’s Paragleiten dabei und ihre gesamte Kletterausrüstung, da die Beiden die Berge noch ein wenig aktiver als wir erklimmen wollen. Die Beiden werkelten noch an ihrem Auto als wir die Hauptstadt verließen. Seitdem habe wir nichts voneinander gehört. Soweit so gut…Als wir Mitte Januar in Chaiten noch unsere Benzinkanister am Dach befestigen, hörten wir plötzlich eine uns bekannte Stimme. Ja richtig, Rene und Kathi standen plötzlich vor uns! Wir tauschten uns über die letzten Monate aus, vereinbarten uns für ein paar Bier abends und erfreuten uns an dem Wiedersehen. Man sieht sich halt doch immer wieder zwei Mal im Leben! 😉 Ein gemeinsames Foto musste natürlich ebenfalls entstehen. Ob wir uns im Süden nochmal sehen steht in den Sternen. Eines wissen wir aber gewiss: Auf unserem Trip haben wir schon viele coole Menschen kennengelernt, mit denen wir auch im Nachhinein verbunden sein werden.

Und auch hier eine kleine Erinnerung nicht den vorherigen Beitrag zu vergessen 🙂

Ein Kommentar bei „Patagonien – Abenteuerliche Straßen, unglaubliche Reisegeschichten und altbekannte Gesichter!“

  1. Und tatsächlich haben wir uns wieder getroffen! Cheerio und Liebe Grüße Rene und Kathi 😉

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