Santiago de Chile, die Hauptstadt Chiles. Für uns ein sehnsüchtig erwarteter Ort, weil wir von dort aus unser größtes Abenteuer in Angriff nehmen: Mit unserem eigenen Van nach Patagonien. Endlich Natur, endlich Berge und auch endlich abseits des Stadtlebens. Der Anflug nach Santiago versprach schon viel: Bei klarstem Wetter sahen wir von oben die Anden…atemberaubend und traumhaft. Bei diesem Anblick können wir es kaum erwarten, den Bergen näher kommen. Bevor wir unseren Trip starten, durften wir zuerst unsere zukünftige Begleitung besichtigen: Zum ersten Mal bekamen wir unser neues Auto zu Gesicht. Für uns extrem spannend, da wir ohne Besichtigung, Probefahrt etc. mit der ersten Anzahlung doch etwas Risiko auf uns genommen hatten.
Glücklicherweise wurden wir nicht enttäuscht. Unsere Erwartungen wurden erfüllt und wir freuten uns sehr über das erste Kennenlernen 🙂 . Nach unserer ersten Probefahrt konnten wir unserem zukünftige Zuhause nun auch einem Namen geben, der für uns sehr gut passt: „Polly“! Unseren Vorbesitzern konnten wir nach einigen Umwegen bald grünes Licht für den Kauf geben, ebenso der Agentur „Suzi Santiago“, die das Auto in Abwesenheit des belgischen Pärchens in Obhut genommen hatte. Die Agentur wurde von einem Israeli namens Noam gegründet, der über ein Jahr in Südamerika mit einem Suzuki, daher der Name des Unternehmens, unterwegs war und eine Marktlücke für sich entdeckte. Immer mehr Touristen wollen das Abenteuer Patagonien erfahren, meistens erfolgt dabei der Start in Santiago de Chile. Er und seine Kollegen sind superfreundlich und helfen vor allem bei einem Thema extrem, das uns die nächste Tage begleitete: Bürokratie beim Autokauf. Ohne Hilfe ist der Kauf eines Auto‘s in Chile, woanders in Südamerika ist es noch ungünstiger, doch mit sehr viel Aufwand verbunden. So braucht man dafür beispielsweise eine RUT. Eine Art Steuernummer, die man für Investitionen größerer Art benötigt. Die Krux dabei ist, dass man diese Nummer nicht ohne Begleitung eines chilenischen Staatsbürger oder einer chilenischen Staatsbürgerin erhält. Diese Person steht als eine Art Sponsor da, die man ohne Kontakte natürlich schwer findet. Wir haben uns deswegen für „Suzi“ entschieden, da sie einen überall und jederzeit unterstützen. Ebenso fand an einem Abend eine Art „Tour-Planning“ statt, die sehr informativ war und jeder Menge Tipps mit sich brachte. Ein Beispiel: Patagonien verteilt sich über Argentinien und Chile, das heißt man muss einige Grenzen überqueren, was kompliziert werden kann. Uns wurde mitgeteilt, welche Grenzen einfacher passierbar sind, wie man Grenzpolizisten gegenübertritt und wann eventuell Schmiergeld notwendig ist 🙂 . Ebenso sollte man, bei Nachfragen des Grenzpolizisten, die Muttersprache verwenden: So vergeht nach einige Minuten der Polizei die Lust, da diese dann doch zeitig in die Pause will. Der Vortrag war ein Genuss 😀 !
Uns wurde übrigens sehr viel Glück bescheinigt, da jetzt der Sommer in Patagonien beginnt und die Hochsaison startet. Das heißt: Es sind kaum Van‘s verfügbar und die Nachfrage übersteigt deutlich das Angebot an großen Autos, die für diese Reise geeignet sind.
Nach mehreren Tagen hin- und herlaufen, viel Papierkram und einer Überprüfung in der Werkstatt, konnten wir die letzten Details des Kaufes klären. Die Vorbesitzer gaben nach unserer Überweisung grünes Licht und der letzte Gang zum Notar stand an. Am 25. Oktober war es also endlich soweit: Der Van namens „Polly“ ist unser und ist startbereit. Ein Traum geht in Erfüllung!
Am heutigen 26. Oktober verlassen wir Santiago de Chile. Die Hamsterkäufe folgen 😉 , das letzte Equipment wird besorgt und unser erstes Ziel heißt Maipo. In den kommenden Wochen/Monaten werden wir auch seltener einen Internetzugang haben, nichtsdestotrotz versuchen wir euch mit unserem Blog auf dem Laufenden zu halten 🙂 . Mit wenig Internet und folglich kaum Zeit am Handy, unzähligen Bergen, vielen Wandertouren, einem eigenen Van und viel Natur kommen wir aber unserem großen Ziel deutlich näher: Freiheit pur!
Vamos y hasta pronto!
Wie jedes Jahr fanden am 31. Oktober wieder zwei, weltweit beachtete, Großveranstaltungen statt. Neben Heidi Klum’s Halloween-Party eben auch Tomei’s Geburtstagsparty. Auch dieses Jahr entschieden wir uns wieder (mit einer Stimmenthaltung – Pretti konnte sich nicht so recht entscheiden, hatte er doch schon sein neues Halloweenkostüm bereit gelegt) für die Geburtstagsparty. Wir trafen uns also im Huber-Bräu. Nach einigen Stunden ausgelassener Feierlichkeiten fiel uns dann auf das doch irgendetwas fehlte. Schwer zu sagen was es war – das Bier schmeckte hervorragend, die Stimmung war super und doch war es nicht so wie die letzten Jahre. Nach einiger Zeit fragte jemand aus der Runde „Wo steckt eigentlich das Geburtstagskind?“ – gute Frage – Tomei fehlte! Wie immer hatte Hasigoal die Lösung parat – er hatte Tomei in seiner Jackentasche versteckt (siehe Link: http://www.thomas-brandtner.de/geburtstag ). So konnten die Feierlichkeiten weitergehen! Tomei, wir wünschen dir alles Gute zum Geburtstag und freuen uns schon auf die Party nächstes Jahr – mit dem echte Tomei dann!
Liebe Freunde,
was soll ich sagen? Heidi Klum‘s Halloween-Party habe ich leider verpasst. Vielmehr schmerzt mir aber, dass ich mit euch nicht den Abend verbringen konnte. Das Bild hat mich zu Tränen gerührt und die Runde hat mir sehr gefehlt. Das können auch die patagonischen Berge nicht kaschieren oder das ausgezeichnete Geburtstags-Menü von Hanna. 😉 Gottseidank war Hasigoal bei euch dabei, ohne ihn wärt ihr zu Halloween vermutlich völlig orientierungslos gewesen und hättet mich vergessen. 😀
Spaß beiseite: Vielen Dank für die Glückwünsche! Auf euch, das nächste Zusammentreffen und Grüße aus dem verregneten Patagonien.
Tomei