Die schönste Insel Brasiliens – die Ilha Grande

Nachdem wir mit Paraty schon einen Schritt Richtung Süden geschafft hatten, haben wir uns doch noch kurzfristig dafür entschieden, dass wir nochmal etwas in den Norden reisen müssen. Die Insel „Ilha Grande“ wurde uns von vielen Leuten empfohlen und diesen Inseltraum wollten wir uns einfach nicht entgehen lassen. So nahmen wir den Bus von Paraty nach Angra dos Reis, von da ging es mit dem Schnellboot auf die Ilha Grande. Interessant ist, dass man als Tourist das Doppelte der Einheimischen für die Überquerung bezahlt. Trotz Hannas Überredungsversuchen konnte man da nichts machen. Wir Beide gehen einfach nicht als Brasilianer durch. 🙂

Die Insel wird als eine der schönsten in ganz Brasilien genannt und das bestätigte sich schon direkt nach der Ankunft in Vila do Abraao. Dieses kleine, beschauliche Städtchen ist der einzige großflächig bewohnte Ort auf der fast 200 km2 großen Insel. Klares Wasser, keine Autos, schöne Restaurants/Bars, so war unser erster Eindruck. Nachdem wir die Unterkunft bezogen haben, gingen wir direkt in die Planung der nächsten Tage. Wir fanden dabei eine schönen Wanderweg zum Strand Mendez Lopez. Dieser wird regelmäßig zu den schönsten Stränden der Welt gewählt. Obwohl einige Boote dort auch hinfahren, reizte uns die Wanderung mehr. Die Sachen wurden für den 3 Stündigen Marsch gepackt und ab ging es ins Dichte Grün. Es wird einem aber schon etwas mulmelig, wenn man durch den Regenwald wandert und uns unbekannte Tiergeräusche hört. 😉 Die Wanderung war auf alle Fälle faszinierend und der erste Blick auf unser Ziel, dem Mendez Lopez Strand, einfach nur traumhaft. Für Thomas definitiv der schönste Strand den er jemals gesehen hatte – himmellblaues Wasser, traumhafte Landschaft, puderzuckerweicher Sand. So stellt man sich das Paradies vor! Zusätzlich konnte man die Umgebung mit einer frisch zubereiten Kokosnuss genießen. (Am Ende des Videos sieht man auch die brasilianische Gemüglichkeit 😀 )

Für den Rückweg haben wir uns ein Taxi-Boot (must see!) organisiert. Dort lernten wir noch drei deutsche Lehrer kennen, die regelmäßig im Zuge eines Austauschsprogramms in Brasilien unterwegs sind und uns deren Erfahrungen schilderten.

 

Am zweiten Tag wollte Hanna mal ein paar Sachen für sich organisieren und den nahe gelegenen Stand testen, während Thomas eine weitere längere Wanderung in Angriff nahm. Es ging zu einem Gefängnis am anderen Ende der Insel. Die Wanderung über ca. 20 km führte zum historischsten Punkt der Ilha Grande. Denn die Insel hat eine schaurige Vergangenheit: Sie gilt als der Ausgangspunkt der kriminellen Machenschaften Brasilien. Dort wurde die Gang Comando Vermelho in den 70-ern von einigen Insassen gegründet. Sie kontrolliert heute u. a. das Drogengeschäft in Rio de Janeiro. Das Gefängnis ist seit 1994 geschlossen, aber die Ruinen und einige Häuser sind noch erhalten. Direkt daneben befindet sich der Strand Dois Rios, der ebenfalls sehr sehenswert ist. Auf dem Weg zu meinem Ziel traf ich auf ein brasilianisches Pärchen, das mich kurz stoppte und mich auf portugiesisch ansprach. Natürlich habe ich nichts verstanden, außer das Wort „cobras“. Vermutlich könnt ihr euch schon denken, was mir die Beiden zeigen wollten. „Cobras“ heißt übersetzt Schlange und diese bekam ich direkt zu Gesicht. Vielleicht könnt ihr sie auf dem Video erkennen 😉 .

 

Leider konnte ich vom Strand Dois Rios aus meine Wanderung nicht fortsetzen. Mir wurde eindringlich, das habe ich auch ohne Sprachkenntnisse verstanden, von einem Trail Richtung dem Strand Mendes Lopez abgeraten. Schade, aber das Risiko wollte ich alleine nicht eingehen. Mich im Dschungel verirren wollte ich mich dann doch irgendwie nicht. Das Ganze hatte aber etwas Positives: Auf dem Rückweg traf ich wieder das brasilianische Pärchen und wir „unterhielten“ uns. Ohne Hanna’s Spanischkenntnisse war das schwer, aber irgendwie machbar. Es ist schon witzig, wenn man sich mit dem Google Übersetzer austauscht 🙂 . Einige Vokabeln sind mir aber auch jetzt schon bekannt, die Zusammenhänge sind doch nach einigen Wochen teilweise verständlich. Nachdem wir Drei vom Regen überrascht wurden, erreicht ich rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit unser Hostel in Abraao, wo Hanna und ich den Abend bei einem brasilianischen BBQ genossen haben. 

Die Insel wird auf jeden Fall ihrem Ruf gerecht, wir fühlten uns an manchen Stränden wie im Paradies, die Menschen haben wir als sehr offen und herzlich empfunden und der Abstecher nach Norden hat sich total gelohnt. Aber ab jetzt heißt es: ab in den Süden, und das (fast) ohne Ausnahme! 

 

 

 

 

 

 

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