Paquetá

Eine kurze Bootsfahrt von Rio entfernt, liegt diese paradisiesche Insel in mitten der Guanabara Bucht, die wir dank Romulo kennenlernten. Wir buchten für eine Nacht eine Poussada (ähnlich einer Pension in Österreich/Deutschland), doch schon nach einer Stunde auf der Insel war uns klar, dass es nicht bei der einen Nacht bleiben würde. Die Insel hatte eine beruhigende Wirkung im Gegensatz zu dem ganzen Rummel in Rio.

Hier schien die Zeit stehen zu bleiben. Es sind keine Autos erlaubt, Geschäfte sind nur spärlich vorhanden, alle freuten sich über Touris (gefühlt waren wir die ersten seit 10 Jahren 🙂 ) und in der Poussada fühlten wir uns wie in einer großen Familie aufgenommen.

Die Häuser erinnerten Hanna an Kuba. Die Grundstücke waren alle super gepflegt und gemütlich. In puncto Sicherheit konnten wir einen Unterschied zwischen der Großstadt und der kleinen Insel, die nur 50 Minuten von Rio entfernt ist, ausmachen: Wertgegenstände wie die Kamera z.B. konnten wir gemütlich mit uns tragen. So hatten wir viel Zeit und Ruhe uns mal mit Sachen zu beschäftigen, die im Großstadtrummel wenig Aufmerksamkeit bekamen.

Paqueta hatte nur einen Nachteil: Leider kann man dort, trotzt der zauberhaften Idylle, nicht schwimmen. Sie liegt zwar in der Guanabara Bucht, aber diese leidet unter einer schlechten Wasserqualität, weswegen von einem Bad im Wasser abgeraten wird. Im Rahmen der  Olympischen Spielen 2016 wurde den Carioca’s so einiges versprochen, u. a. auch, dass die Guanabara Bucht komplett gesäubert wird. Vielleicht sind euch einige Artikel bekannt, die im Vorfeld von Olympia für Aufsehen sorgten: Die Teilnehmer der Segelwettbewerbe beschwerten sich über die Wasserqualität und infizierten sich teilweise mit gefährlichen Erregern. Die Bilder aus diversen Medien stammen aus der Guanabara Bucht….Wie gesagt, von den Organisatoren wurde eine Säuberung versprochen. Leider ist dieser Fall nicht eingetreten und das freigeschaufelte Budget wurde eher von diversen Politikern oder Funktionäre eingesackt. (Anmerkung: Bisher sind angeblich 2,7 Milliarden Euro investiert wurden!)

Nichtsdestotrotz ist die Insel Paqueta einfach traumhaft und ein Besuch wert! Das lag nicht nur an der Umgebung, sondern auch bei den Inhabern unserer Unterkunft, die wirklich super herzlich waren. Sie sorgten sich rührend um uns und am letzten Abend kochte Andre, ein Angestelllter, für uns alle. Wir hatten einen riesen Spaß, auch wenn es immer noch schwierig ist auf portugiesisch zu kommunizieren, doch mit ein paar Caipirinhas, Google und Bildern funktionierte es fantastisch. 🙂

Nach der hektischen Eingewöhnungsphase bzw. den vielen neuen Eindrücken und dem Sprung ins kalte Wasser mit einer neuen Kultur in Rio, taten uns die Tage in Paqueta wirklich gut. Die Tourplanung wurde für die nächsten Tage ebenso festgezurrt: Für uns hieß das nächste Ziel Buzios! Nachdem wir Paqueta hinter uns ließen und die Fähre zurück nach Rio nahmen, mussten wir zum ersten Mal auf den Bus umsteigen. Zuvor verabschiedeten wir uns aber endgültig von unserem geliebten Tour Guide Romulo. Dieser begleiteten uns über mehrere Tage und sein Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Herzlichkeit wird uns ewig in Erinnerung bleiben. Um dem gerecht zu werden, bastelten wir für ihn ein Kochbuch.

Er fragte uns regelmäßig nach unseren Lieblingsgerichten aus Deutschland oder Österreich. So kam uns die Idee, dass wir ihm diese einfach, fein säuberlich geschrieben (Hanna hat das drauf!), in einem Werk zusammenzutragen. Der Aufwand hat sich gelohnt und Romulo hat sich extrem über unser selbstgemachtes Geschenk gefreut, eventuell wurde sogar eine kleine Träne verdrückt. Falls ihr wissen wollt, welche Gerichte dort beschrieben wurden: Tiroler Speckknödel, Wiener Schnitzel, Pfannkuchen, Kartoffelpuffer und natürlich auch der Kaiserschmarrn. Alle Gerichten haben wir natürlich vorher in Perfektion schon gekocht. 😀

 

 

 

2 Kommentare bei „Paquetá“

  1. Hallo ihr zwei Weltenbummler!
    Freue mich dass es euch so gut geht! Eine gemütliche Gegend und schöne Fotos!
    Bei uns sieht man seit gestern Schnee am Wilden Kaiser! welche Gegensätze zu den schönen Strandfotos!
    Über ein Kochbuch würde ich mich auch sehr freuen, noch mehr aber über die fertigen Spezialitäten auf dem Esstisch!Lasse mich gerne irgendwann wieder von euch bekochen!

    lg aus der Heimat Mama

    1. Hi Mama, uns geht‘s sehr gut! Den Schnee vermissen wir natürlich jetzt schon, aber spätestens in Chile bekommen wir den auch zu Gesicht. Die Spezialitäten werden beim nächsten Familienabend präsentiert. 😉 Grüße in die Heimat!

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