Rio de Janeiro – Teil 4/4

Um das historische Center Rios kennenzulernen, schlossen wir uns einer Free Walking Tour an. Das hat zum einen immer den Vorteil viele neue Leute zu treffen, in unserem Fall Kanadier, eine Russin, Australier und zwei Mädels aus Lettland. Zum anderen bekommt man von Ortskundigen detaillierte Infos über Land und Leute. Klare Empfehlung! Wir hatten auch ein riesen Glück mit unserem Tourguide.

Er heißt Romulo, kommt aus Rio und kam über große Umwege hin zum Beruf des Tourguides. So hat er bereits für die brasilianische Luftwaffe gearbeitet. Er versorgte uns mit umfangreichen Infos nicht nur zu den Bauwerken, den Hintergründen in der Stadt und seinen Bewohnern, sondern gab uns auch viele wertvolle Tipps für das Umland. So verbrachten wir am Ende insgesamt fast 4 Tage mit ihm und sind jetzt für Brasilien informativ gewappnet.

Dank Ihm sahen wir zum Beispiel das „Museum of tomorrow“ von Santiago Calatrava, ein absolutes Muss und Hingucker für Liebhaber der modernen Architektur. Zudem wird die aktuelle Umweltsituation auf der Erde kritisch hinterfragt und regt zum Nachdenken an.

 

 

 

 

Den „Olympique Boulevard“, wo ein runtergekommener Stadtbereich extra für die Spiele zu einer öffentlichen Freiraumzone umgestaltet wurde.

Und den botanischen Garten, der eine pure Oase an verschiedenen Pflanzen ist und in Mitten dieser Großstadt eine absolute Idylle darstellt.

Im Hinblick auf das Nachtleben haben wir mit Romulo und weiteren Touristen „Lapa“ besucht, wo wir das beliebteste Ausgehviertel mit seinen Bars (unter anderem eine deutsche mit Apfelstrudel und Paulaner), Klängen und Caipirinas kennenlernten und so in das Partyleben Rios eintauchen konnten. Sehenswert sind vor allem die Sambaläden, wo mehr oder weniger alle Gäste tanzten. Unser Tanzstil war zwar auffällig, wurde aber von den Einheimischen eher kritisch beäugt. 🙂

Eine weitere Tour führte uns zur Cristobal Statue auf dem Cocovado. Das Monument ist gigantisch und der Blick unglaublich, es gehört zu den modernen Weltwundern und ist ein klassisches Must see. Nicht umsonst ist es auf fast jeder erhältlichen Postkarte zu sehen. Wir waren froh, dass wir die Statue nun von nahen sehen konnten, welche aus der Ferne immer sichtbar über der Stadt wacht.

Doch neben den ganzen wunderschöneren Seiten Rios hatte Romulo auch traurige Geschichten zu erzählen. So ist zum Beispiel während unseres Aufenthaltes das 200 Jahre alte Nationalmuseum mit 20 Mio. Exponaten fast vollständig abgebrannt. Wahnsinn! Wie kann sowas passieren? Unter anderem weil keine Investitionen in Sicherheitsmaßnahmen getätigt wurden. Doch Rio konnten wir im Gesamten dank ihm von ganz vielen unterschiedlichen Seiten kennen- und mögen lernen.

Mit Arturo, einem Mexikaner der gerade in Rio seinen Urlaub verbrachte, unternahmen wir einen Ausflug nach Barra de Tijuca, ca. 1 Stunde von Rio entfernt. Dort war der „Parque Olympico“ mit den Stadien und dem olympischen Dorf gelegen. Leider konnten wir nicht in den Park, da gerade eine Gamesconvention stattfand. Die Nerds wollten wir auf keinen Fall stören 😀 . Aber immerhin konnten wir den Park von aussen besichtigen und uns einen leichten Eindruck davon verschaffen, wie es hier vor 2 Jahren bei Olympia gewesen sein muss.

Arturo, der ein Held des Autofahrens in diesem Verkehrchaos war, machte uns zudem klar, dass wir in Deutschland einen absolut privilegierten Standart haben. Er arbeitet 6 Tage die Woche und startet mit 10 Tagen Urlaub im Jahr, die sich max. auf 16 im Laufe der Jahre erhöhen können! (Da müssten wir eigentlich manche Klagen über Freizeitmangel in Europa überdenken 😉 )

 

Schöne Erinnerungen gibt es auch an Menschen, die wir nur kurz trafen. So wie unseren Portier an unserer zweiten Unterkunft in Rio. Wir verstanden uns mehr oder weniger nur mit Händen und Füßen, doch wir hatten unsere Freude. Genauso wie mit dem Restaurantbesitzer dieses kleinen brasilianischen Lokals. Wir liebten die Speisen, die für den Standort in Ipanema mehr als erschwinglich waren, die Cocktails und die netten Gesellschaften an den Nachbartischen. Alles in Allem hat es sicht sehr gelohnt, unsere Reise in Rio de Janeiro zu starten und wir hoffen, dass sich die Stadt bzw. der Staat Rio von seinem Schuldenberg erholt.

2 Kommentare bei „Rio de Janeiro – Teil 4/4“

  1. Wir hoffen, bei Euch ist alles cremig. Euer Blog liest sich toll! Godspeed weiterhin und Thomas,ich sag Bescheid, wenn die Foo Fighters im Westfalenstadion spielen!:)

    1. Ingo, danke für den Kommentar – bei uns ist alles perfekto. Das mit den Foo Fighters in Dortmund wäre was, inkl. wir Beide beim stagediven.:D Grüße in den Pott!

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