Nach unserem aufregenden Dschungelabenteuer ging es für uns zurück nach Cusco. Dort hatten wir als nächstes ein weltbekanntes Ziel vor Augen: Der Besuch zur Ruinenstadt „Machu Picchu“. Diese altwürdige Inkastadt gehört, nach einer inoffiziellen Abstimmung, zu den neuen Weltwundern. Natürlich gehört sie auch zu den größten Touristenattraktionen in ganz Südamerika und ein Besuch ist quasi ein Muss. Bevor wir unser Ziel erreichten, mussten wir aber erstmal ordentlich wandern. Natürlich kann man mit dem Bus dorthin fahren, das schlossen wir jedoch komplett aus. Wir wollten uns auch keiner organisierten Tour über mehrere Tage anschließen, sondern den bekannten Salkantay-Trek auf eigene Faust bewandern. Somit organisierten wir uns wieder ein schlechtwettertaugliches Zelt und begaben uns auf eine 5-Tages-Wanderung.
Auf der gesamten Wanderung hatten wir Glück mit dem Wetter, was die doch anstrengenden Wanderungen noch schöner gestaltete. Auf unserem Weg lernten wir auch noch ein Pärchen aus Frankreich und zwei Kumpels aus Südamerika kennen. Langeweile war also fehl am Platz! 🙂 Nach 4 Tagen erreichten wir schlussendlich den Ausgangsort für die Wanderung auf den Machu Picchu, Aquas Calientes. Die Tourdaten spiegeln die Anstrengung wider: Ca. 100 km und etwa 6000 Meter jeweils auf- und abwärts.
Machu Picchu liegt noch mal ein gutes Stück in den Bergen, weshalb man noch einen steilen Aufstieg zur Besichtung auf sich nehmen kann, aber nicht muss. Man kann ca. 20 Euro in einen Bus investieren, aber das kam für uns natüüüüürlich nicht in Frage. Nach Ankunft waren wir auf die Touristenattraktion schlechthin sehr gespannt. Vorab mussten wir ein Ticket inkl. fest definierter Besuchszeit kaufen. Wir ergattern Tickets für den Ersteinlass um 6 Uhr morgens. Dies hat den Vorteil, dass man bei gutem Wetter noch den Sonnenaufgang inklusive hat – traumhaft. Besuchen dürfen Machu Picchu ca. 6000 Personen am Tag. Die UNESCO empfiehlt übrigens maximal 800 Leute pro Tag, um das Weltkulturerbe zu schützen. Der Kommerz setzt sich hier aber deutlich durch und die ersten Spuren hinterlässt dieser ebenfalls in der Inkastadt. Allein die Besucher lösen kleine Erdbeben aus, die der Sehenswürdigkeit langfristig zusetzen.
Die Stadt wurde ca. 1450 erbaut und ist natürlich nicht auf diese Menschenmassen ausgelegt. Damals war die Sehenswürdigkeit vermutlich eine Herrscherresidenz, die laut Forschern nicht dauerhaft bewohnt war und maximal 700 Personen gleichzeitig aufnahm. Zur Bedeutung gibt es aber mehrere Theorien, Archäologen und Wisschenschaftler haben hier keine stichfeste Erklärung parat. Die Ruinenstadt ist nebenbei bemerkt deshalb so gut erhalten, weil sie von den Spaniern bei Eroberung nicht entdeckt wurde.
Es ging also los: Nach dem oben erwähnten Aufstieg war nach Einlass der erste Anblick wirklich atemberaubend. Trotz Touristenscharen hat die Stätte etwas magisches und man fühlt sich in eine andere Welt zurückversetzt. Ein Besuch ist wirklich ein Muss und das Volk der Inka beeindruckte uns abermals! Unsere Bilder sprechen Bände… Auffällig war, dass der Großteil der Besucher sich auf Selfies spezialisiert, die Geschichte dahinter interessiert wohl nur einen Bruchteil. Schade eigentlich! Nach unserem Besuch im Planetarium in Cusco beschäftigen wir uns auch ein wenig mit der Astronomie der Inka, die auch auf Machu Picchu ein große Rolle spielte. Nach knapp vier Stunden verließen wir das neue Weltwunder und waren glücklich, dass wir ein solch faszinierendes Erbe der Geschichte erleben durften. In Erinnerung bleibt uns aber auch der Massentourismus, der uns Beide doch etwas abschreckt und auch dem Kulturerbe auf Dauer nicht gut tut.